10. Treffen

10. Diskussionsrunde
des Arbeitskreises Policey/Polizei im vormodernen Europa
am 21. Juni 2007

Mobilität, Migration und Policey
Policeyliche Ordnungs- und Politikvorstellungen,
Verordnungen und Maßnahmen im Umgang mit „Fremden“

Programm:

14.00 Uhr: Begrüßung und Vorstellungsrunde

14.15 Uhr:
Eva Wiebel (Konstanz):
Neubürger und Jauner. Einleitende Überlegungen zum Thema

14.30 Uhr:
Jan-Willem Huntebrinker (Dresden):
„Passport“ und „Garteteufel“. Zum Problem von Mobilität, Zugehörigkeit und Kontrolle (15.-17. Jahrhundert)

15.10 Uhr:
Anton Tantner (Wien):
Policeyliche Hausbeschreibungen als Maßnahmen gegen fremde BettlerInnen in der Habsburgermonarchie

als e-Publikation: PoliceyWorkingPaper 13 (2007)

15.50 Uhr: Kaffeepause

16.10 Uhr:
Justus Nipperdey (München):
Migration in der frühneuzeitlichen Bevölkerungstheorie

16.50 Uhr:
Vincent Denis (Paris):
Police and identification in 18th-century France

17.30 Uhr: Planung der nächsten Diskussionsrunde

ca. 18.00 Uhr: Ende

Themenexplikation

Die historische Migrationsforschung geht seit längerem davon aus, dass Migrationen zu jeder Zeit Bestandteil der sozialen Wirklichkeit sind, dass sie als strukturelle Elemente früherer wie heutiger Gesellschaften zu begreifen sind, die alle Lebensbereiche durchdringen und nicht allein auf kollektive oder individuelle Krisensituationen, Flucht und Vertreibung zurückgeführt werden können, sondern auch in Arbeitsmarktbedingungen, familiären Strategien und Traditionen oder spezifischen Karrierechancen etc. begründet sein können.

Fremde gehörten zum frühneuzeitlichen Alltag. Geographische Mobilität prägte Lebensphasen, ernährte Familien, bot neue Chancen auf Arbeit und Verdienst und war nicht selten Voraussetzung für soziale Mobilität. Die Städte der Frühen Neuzeit waren in hohem Maße auf Zuwanderung angewiesen. Einige von ihnen wuchsen durch Migrationsprozesse innnerhalb weniger Jahrzehnte um ein Vielfaches ihrer Größe. So ausgeprägt die Integrationsfähigkeit frühneuzeitlicher Kommunen sein konnte, sie hatte ihre immer wieder neu abzusteckenden Grenzen: ein abweichendes religiöses Bekenntnis, Mittellosigkeit oder fehlende Nachweise über die Berufsausbildung, über persönliche Freiheit oder das ehrliche Herkommen entschieden darüber, wer als Zuwanderer eher unerwünscht war. Migration wurde von den frühneuzeitlichen Obrigkeiten zunehmend als problematisch, als Störung der „guten Ordnung“, als abweichendes oder sogar kriminelles Verhalten bewertet. In den Verordnungen werden als verdächtig erklärte Fremde häufig mit Betrug, Spionage, Geldabfluss, Schmuggel, Krankheiten, Viehseuchen, Feuergefahr, der Einfuhr minderwertiger Waren und anderen als nachteilig betrachteten Handelspraktiken in Verbindung gebracht. In den Zunftordnungen wird fast jede Störung der Ordnung als eine von „außen“ kommende begriffen: durch nichtzünftige oder zunftfreie Gewerbetreibende, fremde Waren, Wander- und Hausierhandel.

Gérard Noiriel hat in seinen Arbeiten zur Migration im 19. und frühen 20. Jahrhundert immer wieder darauf hingewiesen, dass Zuwanderung die politischen Akteure dazu zwingt, Kategorien und Kriterien für Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit sowie dementsprechend eine Vielzahl von Regulierungsmechanismen zu entwickeln, die dann sowohl auf Einwanderer wie auf Einheimische und deren Handlungsoptionen einwirken. Leslie P. Moch konstatiert zusammenfassend in ihrer Studie ‚Moving Europeans’: „Migration is present in every level of historical study“ (S. 21). Nach wie vor werden jedoch in Gesamtdarstellungen zur frühneuzeitlichen Geschichte genauso wie in vielen Arbeiten zu einzelnen Städten oder Regionen die durch Migration ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen nur am Rand behandelt und der Residentialismus als biographischer und gesellschaftlicher Regelfall zumindest implizit apostrophiert. Das gilt in gewisser Weise auch für die Forschungen zur frühneuzeitlichen Policey, die die Regelungen im Umgang mit Mobilität und Migration vielfach eher konstatiert als auf ihre Entstehung und Entwicklung oder auf ihre Hintergründe hin hinterfragt hat.

Ein Blick in die Repertorien der Policeyordnungen zeigt, dass die seit dem Spätmittelalter stetig zunehmende Ordnungs- und Policeygesetzgebung der frühneuzeitlichen Obrigkeiten eine Vielzahl von Normen und Regelungen umfasste, die sich mit Migrationsvorgängen und damit in Verbindung gebrachten Ordnungsproblemen beschäftigten. Studien zur vormodernen Policey haben auf diese vielen Facetten im regelnden Umgang mit Migration hingewiesen: Auf der einen Seite die sich intensivierende Ausgrenzung und Kriminalisierung der Mobilität von Armen, Bettlern, Vaganten, Juden, Zigeunern und anderen als „herrenlos“ und „unnütz“ etikettierten Personengruppen, die im Mittelpunkt eines sich im 18. Jahrhundert ausweitenden sicherheitspoliceylichen Diskurses standen; dann die zumindest eingeschränkte Duldung der Wanderungsbewegungen von Gesellen, Wanderhandwerkern, Saisonarbeitern, Knechten, Mägden, Wanderhändlern, Soldaten, Pilgern, Mönchen, Studenten oder Gelehrten; und am anderen Ende schließlich die gezielte Anwerbung und Ansiedlung neuer Untertanen. Viele Territorien zeigten etwa seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ein zunehmendes Interesse an gesellschaftlicher Mobilität und Migration. Sie begannen im Rahmen einer merkantilistisch-kameralistisch instruierten „Bevölkerungspolicey“ damit, Einwanderung zu unterstützen und neue Untertanen zu werben, um insbesondere den Handel und später das Manufakturwesen zu fördern. Sie suchten Konfessionsflüchtlinge für sich zu gewinnen, gewährten Juden Schutz und Niederlassung. Kleinere und größere Territorialherren initiierten Ansiedlungs- und Umsiedlungsprojekte verschiedenster Art. In diesem Zusammenhang stehen auch die im 18. Jahrhundert zunehmenden Auswanderungsverbote, die sich gegen die Emigrationsbewegungen aus dem Reich, v.a. nach Amerika und Südosteuropa, richteten.

Migrationsvorgänge und die darauf bezogenen rechtlichen Regelungen blieben in der Frühen Neuzeit im Kern ständisch, konfessionell und funktional differenziert. Ein immer feineres Raster von geförderten bis hin zu illegalen Migrationsformen kategorisierte mobile Personengruppen und unterwarf sie, bis auf wenige Ausnahmen, einem entsprechend ausdifferenzierten Kontrollinstrumentarium. Karl Härter spricht in diesem Zusammenhang von einer Verrechtlichung im Umgang mit Migration. In Auseinandersetzung mit geographischer Mobilität und Migration vollzog sich schließlich die Herausbildung zahlreicher Institutionen, die das heutige Verständnis von (National-) Staatlichkeit prägen: Pass- und Grenzkontrollwesen, Gefängnis, Polizeiorgane, Techniken und Datenbestände der Personenerfassung und Identitätsfeststellung, Meldepflichten etc.

Mögliche Themenfelder:

  1. Kategorisierung und Etikettierung – Beschreibungssprache, Stereotypisierung, Publikationspraxis; Festschreibung normativer Kategorien der erwünschten, erlaubten, zu kontrollierenden, verdächtigen und unerwünschten Mobilitätsvorgänge

  2. Abwehr und Verfolgung unerwünschter Mobilität – fremde Arme, Bettler, Vagierende, Juden

  3. Duldung und Kontrolle – Grenze, Handel, Gewerbe, Ausbildung; Fremdenpolicey; Pilgerwesen; Reglementierung/ Verbot von Auswanderung

  4. Privilegierung und Förderung – Aufnahme konfessioneller Flüchtlingsgruppen, Umsiedlungs- und Ansiedlungsprojekte im Rahmen der Ausweitung territorialer Herrschaft

  5. Institutionen – Verfahrensstrukturen, Aufzeichnungstechniken, Medien der Erfassung und Kontrolle von Personen, Überwachungsorgane und -maßnahmen

  6. Policeywissenschaftliche Vorstellungen und Einordnungen von gesellschaftlicher Mobilität

Konkrete Fragestellungen könnten sich auf Veränderungen in den einzelnen Regelungsmaterien, auf den Wandel der Relationen zwischen den verschiedenen Regelungsbereichen, auf die Beschreibungssprache und Kategorisierung von Migrationsphänomenen oder auf die Medien und Verfahrensstrukturen beziehen, die der Erfassung und Kontrolle Fremder dienten. Bernhard Siegert spricht von der Erfindung des Passagiers im Zuge der Prozeduren der Legitimation, der Narrativierung, der Registrierung und der Fiktionalisierung, die diejenigen absolvieren mussten, die im 16. Jahrhundert von Sevilla aus nach Amerika reisen wollten. In anderer Form hat Alexander Schunka zuletzt beschrieben, wie die Erfassung von zugewanderten Personen in Listen „eine Stabilität und Ordnung innerhalb der vormodernen Gesellschaft [suggerierte], die der tatsächlichen Situation dessen […] geradezu diametral entgegenlief, was die Archive […] überliefern“ (S. 90). Der Territorialstaat griff dabei Verwaltungstechniken auf, die im städtischen Bereich bereits zuvor in Gebrauch gewesen waren. Der Schritt von diesen Listen zur Verzeichnung von Personen, die religiöser/ sozialer Devianz verdächtigt wurden, konnte dann ein sehr kleiner sein, wie es sich auch im Fall von Listen der Fremdenpolicey beobachten lässt.

Zu fragen wäre möglicherweise auch noch grundsätzlicher nach der Wahrnehmung und Abbildung gesellschaftlicher Veränderung im Feld der guten Policey, nach Politik- und (gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und räumlichen) Ordnungsvorstellungen, die die Regelungs- und Verordnungspraxis bestimmten. In den Blick treten dann sich verändernde Ideen von ständischen, sozialen und geographischen Grenzen und deren Überschreitbarkeit resp. Kontrollierbarkeit.

Von Interessierten wird bis zum 15. April 2007 ein ein- bis zweiseitiges Exposé an eine der untenstehenden Email-Adressen der Organisatoren erbeten. Eine Literaturauswahl zum Thema wird auf der Internetseite des Arbeitskreises bereitgestellt. Bis zum 1. Juni sollte dann von den Beitragenden ein Papier ausgearbeitet werden, das dann an die Tagungsteilnehmer versendet wird. Diese Papiere werden von den Teilnehmern im Vorfeld der Tagung gelesen. In der Diskussionsrunde selbst erhalten die Referenten Gelegenheit, ihre Thesen in einem fünf- bis zehnminütigen Kurzreferat noch einmal als Impuls für die Diskussion zusammenzufassen.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Pauser (josef.pauser@univie.ac.at)

Eva Wiebel (eva.wiebel@uni-konstanz.de)

Literatur (Auswahl):

Beiträge in folgenden Sammelbänden:

Bade, Klaus J. (Hg.): Deutsche im Ausland – Fremde in Deutschland. Migration in Geschichte und Gegenwart, München 1992.

Bauer, Ingrid/ Ehmer, Josef/ Hahn, Sylvia (Hg.): Walz – Migration – Besatzung. Historische Szenarien des Eigenen und des Fremden, Klagenfurt 2002.

Beer, Mathias/ Dahlmann, Dittmar (Hg.): Über die trockene Grenze und über das offene Meer. Binneneuropäische und transatlantische Migrationen im 18. und 19. Jahrhundert, Essen 2004.

Beer, Mathias/ Kintzinger, Martin/ Krauss, Marita (Hg.): Migration und Integration. Aufnahme und Eingliederung im historischen Wandel, Stuttgart 1997.

Blanc-Chaléard, Marie-Claude/ Douki, Caroline/ Dyonet, Nicole/ Milliot, Vincent (Hg.): Police et migrants: France, 1667-1939, Rennes 2001.

Boone, Marc/ Prak, Maarten (Hg.): Status individuels, status corporatifs et status judiciaires dans les villes européennes (moyen âge et temps modernes). Actes du colloque tenu à Gand les 12-14 octobre 1995.Individual, corporate and judicial status in European cities (late middle ages and early modern period). Proceedings of the colloquium Ghent, October 12th-14th 1995), Leuven/ Apeldoorn 1996.

Bottin, Jacques/ Calabi, Donatella (Hg.): Les étrangers dans la ville. Minorités et espace urbain du bas Moyen Âge à l’époque moderne, Paris 1999.

Canny, Nicolas (Hg.): Europeans on the move. Studies on European migration, 1500-1800, Oxford 1994.

Francois, Étienne (Hg.): Immigration et société urbaine en Europe occidentale, XVIe-XXe siècle, Paris 1985.

Häberlein, Mark/ Zürn, Martin (Hg.): Minderheiten, Obrigkeit und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Integrations- und Abgrenzungsprozesse im süddeutschen Raum, St. Katharinen 2001.

Holenstein, André/ Konersmann, Frank/ Pauser, Josef/ Sälter, Gerhard (Hg.): Policey in lokalen Räumen. Ordnungskräfte und Sicherheitspersonal in Gemeinden und Territorien vom Spätmittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main 2002.

Holenstein, André/ Ullmann, Sabine (Hg.): Nachbarn, Gemeindegenossen und die anderen. Minderheiten und Sondergruppen im Südwesten des Reiches während der Frühen Neuzeit, Epfendorf 2004.

Härter, Karl (Hg.): Policey und frühneuzeitliche Gesellschaft, Frankfurt am Main 2000.

Lucassen, Jan/ Lucassen, Leo (Hg.): Migration, Migration History, History. Old Paradigms and New Perspectives, 2. Aufl., Bern u.a. 1999.

Aufsätze und Monographien:

Ammerer, Gerhard: Diese arme exotische Menschenrace. Der Tyroler und dieTyrolerin – Zur Stereotypisierung von frühneuzeitlichen alpinen Hausierern und Hausiererinnen, in: Tiroler Heimat 67 (2003), S. 203-220.

Ammerer, Gerhard: Heimat Straße. Vaganten im Österreich des Ancién Regime, Wien/ München 2003.

Augel, Johannes: Italienische Einwanderung und Wirtschaftstätigkeit in rheinischen Städten des 17. und 18. Jahrhunderts, Bonn 1971 (Rheinisches Archiv, Bd. 78).

Bade, Klaus J.: Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2000.

Blauert, Andreas/ Wiebel, Eva: Gauner- und Diebslisten. Registrieren, Identifizieren und Fahnden im 18. Jahrhundert. Mit einem Repertorium gedruckter südwestdeutscher, schweizerischer und österreichischer Listen sowie einem Faksimile der Schäffer’schen oder Sulzer Liste von 1784, Frankfurt am Main 2001.

Brückner, Carola/ Möhle, Sylvia/ Pröve, Ralf/ Roschmann, Joachim: Vom Fremden zum Bürger: Zuwanderer in Göttingen 1700-1755, in: Wellenreuther, Hermann (Hg.): Göttingen 1690-1755. Studien zur Sozialgeschichte einer Stadt, Göttingen 1988 (Göttinger Universitätsschriften, Serie A: Schriften, Bd. 9), S. 88-174.

Buchner, Thomas: Möglichkeiten von Zunft. Wiener und Amsterdamer Zünfte im Vergleich (17.-18. Jahrhundert), Wien 2004.

Buchner, Thomas: Störer, Schutzdekretisten, Meister. Zünftige und nichtzünftige Arbeit im Wien des 18. Jahrhunderts, in: Wiener Geschichtsblätter 56 (2001), S. 113-131.

Clark, Peter: Migration in England during the seventeenth ans early eighteenth century, in: Past & Present 83 (1979), S. 57-90.

Clark, Peter: The Reception of Migrants in English Towns in the Early Modern Period, in: Francois, Étienne (Hg.): Immigration et société urbaine en Europe occidentale, XVIe-XXe siècle, Paris 1985, S. 53-63.

Dubost, Jean-François/ Sahlins, Peter: Et si on faisait payer les étrangers? Louis XIV, les immigrés et quelques autres, Paris 1999.

Dürr, Renate: Mägde in der Stadt. Das Beispiel Schwäbisch Hall in der Frühen Neuzeit, Frankfurt a. M./ New York 1995 (Geschichte und Geschlechter, Bd. 13).

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Eebert, Jochen: Hausarme und „ausländische“ Bettler in Schwebda. Formen und Funktionen dörflicher Armenunterstützung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in: Schwebda – ein Adelsdorf im 17. und 18. Jahrhundert. Mit einem Beitrag zu Herrschaft und Dorf Völkershausen, hrsg. von Jochen Ebert, Ingrid Rogmann, Peter Wiedersich und Heide Wunder, Kassel 2006 (Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes-und Volkskunde; Bd. 46), S. 201-259.

Ehmer, Josef: Migration und Bevölkerung – Zur Kritik eines Erklärungsmodells, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII, S. 5-29.

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Emrich, Gabriele: Die Emigration der Salzburger Protestanten 1731-1732. Reichsrechtliche und konfessionspolitische Aspekte, Münster u.a. 2002.

Fahrmeir, Andreas: Citizens and Aliens. Foreigners and the Law in Britain and the German States, 1789-1900, New York 2000.

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Gosewinkel, Dieter: Einbürgern und Ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland, Göttingen 2001.

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Härter, Karl: Policey und Strafjustiz in Kurmainz. Gesetzgebung, Normdurchsetzung und Sozialkontrolle im frühneuzeitlichen Territorialstaat, FaM 2005.

Härter, Karl: Recht und Migration in der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft. Reglementierung – Diskriminierung – Verrechtlichung, in: Beier-de Haan, Rosmarie (Hg.): Zuwanderungsland Deutschland. Migrationen 1500-2005, Berlin 2005, S. 50-71.

Herry, Simone: Société militaire et société civile de langue francaise dans la ville libre et royale de Strasbourg à la fin du XVIIe siècle et au début du XVIIIe siècle d’après les registres paroissiaux, les registres de bourgeoisie et les actes notariés, in: Revue d’Alsace 121 (1995), S. 341-351.

Hoerder, Dirk: Metropolitan Migration in the Past: Labour Markets, Commerce, and Cultural Interaction in Europe, 1600-1914, in: Journal of International Migration and Integration 1 (2000), S. 39-58.

Hsia, Ronnie Po-chia: Between State and Community: Religious and Ethnic Minorities in Early Modern Germany, in: Fix, Andrew C./ Karant-Nunn, Susan C. (Hg.): Germania Illustrata, Essays on Early Modern Germany Presented to Gerald Strauss, Kirksville 1992 (Sixteenth Century Essays & Studies, Bd. 18)., S. 169-180.

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Jersch-Wenzel,Stefi: Juden und „Franzosen“ in der Wirtschaft des Raumes Berlin/ Brandenburg zur Zeit des Merkantilismus, Berlin 1978.

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Kleinschmidt, Harald: Menschen in Bewegung. Inhalte und Ziele historischer Migrationsforschung, Göttingen 2002.

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Koch, Bruno: Neubürger in Zürich. Migration und Integration im Spätmittelalter, Weimar 2002.

Konersmann, Frank: Duldung, Privilegierung, Assimilation und Säkularisierung. Mennonitische Glaubensgemeinschaften in der Pfalz, in Rheinhessen und am nördlichen Oberrhein (1664-1802), in: Häberlein, Mark/ Zürn, Martin (Hg.): Minderheiten, Obrigkeit und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Integrations- und Abgrenzungsprozesse im süddeutschen Raum, St. Katharinen 2001, S. 339-375.

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Schulze, Winfried: Die ständische Gesellschaft des 16./ 17. Jahrhunderts als Problem von Statik und Dynamik, in: Ders. (unter Mitarbeit von Helmut Gabel) (Hg.): Ständische Gesellschaft und soziale Mobilität, München 1988 (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien, Bd. 12), S. 1-17.

Schunka, Alexander: Gäste, die bleiben. Zuwanderer in Kursachsen und der Oberlausitz im 17. und frühen 18. Jahrhundert, Hamburg 2006.

Schwanke, Irmgard: Fremde in Offenburg. Religiöse Minderheiten und Zuwanderer in der Frühen Neuzeit, Konstanz 2005 (Konflikte und Kultur – Historische Perspektiven, Bd. 11).

Seiring, Claudia: Fremde in der Stadt (1300-1800). Die Rechtsstellung Auswärtiger in mittelalterlichen und neuzeitlichen Quellen der deutschsprachigen Schweiz, Frankfurt a.M./ Berlin/ Bern/ New York/ Paris/ Wien 1999.

SIEGERT, Bernhard: Passagiere und Papiere. Schreibakte auf der Schwelle zwischen Spanien und Amerika (1530-1600), München, 2006.

Simon, Thomas: „Gute Policey“. Ordnungsleitbilder und Zielvorstellungen politischen Handelns in der Frühen Neuzeit, Frankfurt am Main 2004.

Sonkajärvi, Hanna: L’étranger et le forain entre inclusion et exclusion; de la cité impériale à la ville de province: Le cas de Strasbourg (1681-1789), Diss. masch. Florenz 2006.

Steidl, Annemarie: Auf nach Wien! Die Mobilität des mitteleuropäischen Handwerks im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel der Haupt- und Residenzstadt, Wien/ München 2003.

Stolleis, Michael: Bettler, Vaganten und Gaukler in pfälzischen „Policeyordnungen“ des 17. und 18. Jahrhunderts, in: Mannheimer Geschichtsblätter N. F. 2 (1995), S. 105-114.

Walker, Mack: Der Salzburger Handel. Vertreibung und Errettung der Salzburger Protestanten im 18. Jahrhundert, Göttingen/ Zürich 1997.

Zedinger, Renate: Migration und Karriere. Habsburgische Beamte in Brüssel und Wien im 18. Jahrhundert, Wien/ Köln/ Weimar 2004.

Zürn, Martin: Welsche Landbetrüger? Zur Migration und Kriminalisierung savoyischer Fernhändler (16.-18. Jahrhundert), in: Historicum. Zeitschrift für Geschichte, Herbst 2001, S. 8-16.